In den Projekten lernst du genau das, was du für das Projekt brauchst. Ich habe viele Sachen gemacht, die Richtung Buchgestaltung gehen: wie setze ich, wie werden Bücher gebunden, wie werden Hefte gebunden, all das. Das Pragmatische fand ich total gut, das hat mich sehr geprägt.
Als ich noch studierte, habe ich von Bekannten, die an anderen Hochschulen waren, oft zu hören bekommen: ach, jetzt muss ich im Grundstudium dies reinprügeln und im Hauptstudium das reinprügeln – die haben das immer alles nur auswendig gelernt, wie etwas Fremdes, das sie sich zwangsweise als Wissen aneignen mussten. Im Gegensatz dazu war es das Großartige bei dem Studiengang Visuelle Kommunikation in Weimar, dass wir das eben nicht mussten. Jeder konnte sich in die Richtung spezialisieren, die er wollte.
Kleiner thematischer Schwenker: wir, also mehrere Eltern hier in Treuenbrietzen, gründen gerade eine Schule mit Montessori-Pädagogik. Und ich merke, dass es genau das ist, was ich gut finde: jeder kommt so an, wie er ist, mit seinen eigenen Interessen, und lernt das, was er lernen will, und das mit voller Begeisterung, so dass schließlich alle auf sehr hohem Niveau spezialisiert sind und nicht alle zwangsweise das Gleiche lernen.